Appartement-Videos: Kann ich das auch?

Was vor wenigen Jahren noch undenkbar, bzw. einfach verdammt teuer war, ist heute auf vielen Webseiten zu sehen: Videos. Nicht nur bei großen Hotels (dort interessanterweise noch gar nicht so häufig), sondern auch bei kleineren Anbietern von Ferienwohnungen und Pensionen „bewegt“ sich was auf der Website. Möglich wurde die Bewegt-Revolution durch die Anzeige von Videos mit dem Plugin „Flash“. Zwar gab es auch vorher schon Videos auf Webseiten, aber erst mit dem FLV-Format wurde Web-Video richtig populär. Die Wikipedia schreibt:

„Flash-Video zeichnet sich dadurch aus, dass Webseiten mit Videos auf allen Rechnern angezeigt werden können, auf denen ein Wiedergabeprogramm für Adobe Flash-Dateien installiert ist, der als Zusatzmodul in den Webbrowser eingebunden werden kann. Der Adobe Flash Player erreicht hier im Vergleich zu Plugins konkurrierender Formate wie Quicktime oder Real eine weitaus höhere Verbreitung. Auf diese Basis ist es zurückzuführen, dass alle bedeutenden Videoportale wie YouTube, MyVideo, sevenload und clipfish auf Flash-Videos setzen.“ (quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Flash_Video)

Die Popularität von Videoportalen wie Youtube und Sevenload wurde unter anderen durch zwei Faktoren begünstigt: 1. Die Seiten verarbeiten viele Formate. Einfach Datei von der Kamera ziehen und hochladen, das Rendering übernimmt dann die Seite. Somit können auch technisch Ahnungslose sehr einfach Videos ins Netz stellen. 2. Die Videoportale ermöglichen das „embedden“ (einbinden) der Videos auf externen Webseiten. Von dieser Möglichkeit mach(t)en vor allem Blogger Gebrauch um populäre Videos auf ihren eigenen Weblogs zu zeigen. Mittlerweile konkurrieren einige Anbieter auf dem Markt um die Gunst, bzw. Videos der Nutzer. Die Technik ist dabei immer gleich – Unterschiede gibt es in der Qualität der Videos und natürlich in der Reichweite der Portale.

Welches Videoportal passt zu mir?
Wenn ein Hotel oder ein Appartementhaus sich entschließt, Videos ihrer Häuser/Zimmer ins Netz zu stellen, so hat man die Wahl. Welches Portal passt nun zu meinem Video – wo findet das Video auch die richtigen Zuschauer? Natürlich kann man die Videos auch auf der eigenen Webseite speichern und den Nutzern anbieten, allerdings sollte man sich im klaren sein, dass es dafür erstens einen recht flotten Server braucht und das zweitens der Traffic ziemlich in die Höhe schießen kann, wenn die Vermietungsseite plötzlich erfolgreich wird (Rechnung: 100 Leute schauen sich im Monat 3 Hotel-Videos an, die jeweils 10mb groß sind – das macht alleine für die Videos 3Gigabyte Datenverkehr!). Vermieter im deutschsprachigen Raum können sich zwischen Clipfish, Myvideo und Sevenload entscheiden. Englischsprachiges Publikum erreicht man mit Youtube und unzähligen anderen Anbietern. Wichtig bei der Auswahl: wie ist die Videoqualität? Was nützt das schönste Video, wenn es dann dank niedriger Komprimierung nach dem Upload aussieht, als wäre es mit der Handy-Cam gemacht worden? Wie groß dürfen die Dateien sein? Die Anbieter haben verschiedene Begrenzungen was Dateigröße oder Spielzeit angeht. Damit wird verhindert, dass Nutzer ganze Spielfilme online stellen. Man sollte die Dateigröße nicht unterschätzen. Videos in guter Qualität mit 2-3 Minuten Spielzeit können auch gerne 50 bis 100mb groß sein. Kann ich die Videos auf meiner Seite einstellen? Natürlich sollte das Video auf der eigenen Webseite eingebaut werden – wenn der Anbieter dies nicht zulässt, sollten Sie einen anderen nehmen. Wenn Sie auf dem Videoportal auch noch einen Link zu Ihrer Seite beim Video platzieren können… perfekt! Unterstützt das Portal auch 16:9 Formate? Aus eigener leidvollen Erfahrung wissen wir, dass nicht alle Anbieter auch 16:9 Filme richtig darstellen können. Wenn Sie Videos in 4:3 haben, können Sie diesen Punkt ignorieren.


Sevenload oder Vimeo?

Für unsere Appartement-Videos haben wir mehrere Anbieter ausprobiert. Gleich ausgefallen ist Youtube. Zwar ist die Seite so populär wie keine zweite, aber erstens ist die Video-Qualität richtig mies (es gibt zwar mittlerweile auch bessere Qualität aber die Darstellung funktioniert noch nicht fehlerfrei) und der Upload dauert eeeewig. Clipfish und Myvideo waren uns vom Umfeld her zu ähmmm. „prollig“, blieb noch Sevenload. Die Qualität ist gut, das Handling beim Upload auch. Allerdings werden 16:9-Videos gerne verzerrt dargestellt. Anbei ein Beispiel, das Appartement Binding:

Was uns an Sevenload gestört hat, waren neben den verzerrt dargestellten Videos* vor allem die „ähnlichen“ Videos am Ende. Wenn man Pech hat, kommt als Empfehlung dann „Appartement-Party auf Malle“. Das kann zur Irritation bei den Zuschauern führen, die sich eigentlich Ferienwohnungen im Schwarzwald ansehen wollten 😉 Vor kurzem haben wir das im deutschsprachigen Raum recht unbekannte „vimeo„. Dieser Dienst ist wirklich klasse – es werden die Videos im eigenen Player tatsächlich in 16:9 darstellt, die Qualität ist besser und am Ende sieht man nur die eigenen anderen Videos als Empfehlung. Hier das gleiche Appartement noch einmal, aber dieses Mal bei vimeo gehostet:


Notkopie für Ausfälle bereithalten

Vom eigenen Rechner kennt man das – wenn nix mehr läuft, braucht man ein Backup. Das kann auch bei Video-Anbietern passieren. Vor einigen Tagen zum Beispiel hat Sevenload seine Seite modernisiert. Eigentlich sollte der Relaunch nur 1 Tag dauern, es wurden dann aber ganze vier Tage. Auch wenn in der Web-Scene die offene und ehrliche Kommunikation der Sevenload-Macher (hier in ihrem Blog) positiv aufgenommen wurde – so waren es für Webseitenbetreiber, die Ihre Videos bei Sevenload liegen hatten, sicher vier sehr schmerzhafte Tage. Warum? Weil Ihre Videos in dieser Zeit häufig einfach nicht angezeigt wurden. Besucher in dieser Zeit sahen dann die Videos nicht und sind eventuell in Ihrer Entscheidung für oder gegen eine Unterkunft davon beeinflußt worden, ob das Video angezeigt wird, oder eben nicht. Gut, wer für solche Fälle ein „Backup“ hat, sprich: seine Videos auch bei anderen Portalen liegen, um sie dann in so einem Fall schnell austauschen zu können. Wir haben darum unsere Ferienwohnungs-Videos jeweils auf vimeo und auf sevenload hochgeladen, und können im Falle eines längeren Ausfalls eines Hosters einfach schnell den Link zum anderen Video einbauen.
(*in der Sevenload-Version 3 scheint die Darstellung von 16:9-Videos besser zu klappen)


Vor dem Upload Rechte checken

Wer nun Lust bekommen hat, seine Videos auf die Portale hochzuladen, um sie einem größeren Publikum zur Verfügung zu stellen, sollte es einfach einmal ausprobieren. Aber obacht – wer für die Videoproduktion eine Firma beauftragt hat, sollte abklären, ob das Video überhaupt im Internet veröffentlicht werden darf und ob diese Veröffentlichung nur die eigene Homepage oder eben die Veröffentlichung auf einem Videoportal mit einschließt. Sollte nur ersteres möglich sein, muss man in den sauren Apfel beißen und die Videos auf dem eigenen Server hochladen. Was natürlich bei beiden Veröffentlichungsarten zu beachten ist: Urheberrechte an eventuell verwendeter Musik abklären und Lizenzen dementsprechend erwerben. Natürlich gibt es noch mehr zu beachten – aber verschiedene andere Tricks und Hinweise werde ich in einem späteren Beitrag (sozusagen Teil 2) behandeln.

1 Kommentar zu „Appartement-Videos: Kann ich das auch?“

  1. Sehr interessanter Blog. Es sind ja schon einige Möglichkeiten der Publizierung von Hotelvideos beschrieben worden, aber erreicht „mein Hotelvideo“ wirklich meine Zielgruppe, wenn ich es auf youtube.com, myvideo.de oder sevenload aufspiele.Geht mein Video nicht mit „Pauken und Trompeten“ unter im Meer der bewegten Bilder?
    Wo bleiben die Themenportale für Hotels,Gasthäuser,Pensionen etc.?
    Ich denke,daß sich hier im Zuge der sich rasch entwickelten Digitaltechnik und vorallem der steigenden Nachfrage für Multimediapräsentation noch einige im Dornröschenschlaf befinden.
    Die Macher von Hotelview.eu scheinen hier wohl einer der Pioniere auf dem Gebiet zu sein. Was hat uns das Internet die letzten 15 Jahre gelehrt? Wer von Anfang an dabei ist, hat zukünftig die besten Positionen. Dies gilt hier natürlich insbesondere für Unterkunft Gastgeber.

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